Queen of the Vegetables

Queen of the Vegetables

#sliderssunday
#GiuseppeArcimboldo

Recently, while clearing the attic, I noticed something in one of the many obscured corners, something that I had overlooked in all the many years before. Not that I visit the attic often, it’s terribly dark, dusty, full of cobwebs (and spiders!), and trodden floorboards that, every time they creak, make me jump – and all of a sudden the shadows come to life… Well, attic owners, I guess you know what I mean. But that new discovery made me overcome my fear of the dark. There was something carefully wrapped up in thick layers of old looking fabric, a square shape. When I looked at that wrapped-up shape I remembered that, when I was little, I’d overheard my grandfather speak of a "painted treasure" a few times, and everytime he noticed me, he made a shush gesture. I wondered… Could that be it? The painted treasure? With shaky hands, I carefully began to unknot the many knots of the old, rough cord that kept the fabric together. In some parts the cord was so frail that it crumbled when I touched it. When I finally had removed the cord and the heavy fabric, I couldn’t believe my eyes. It was a painting, an old painting, very old. But it looked so fresh, so… alive.

Carefully, I carried the painting down the narrow stairs to the living room to have a closer look. The style, the signature, they rang a bell. I did some quick online research, and soon found my suspicion confirmed: "Bingo!", I yelled, because this painting seemed to be the legendary, long-lost portrait of Aubrey Gina Melanzana I. of the Solanum empire, painted by no other than the famous Listada de Gandia, the only paintress among the old masters that had managed to come to fame at a time when female artists had not (yet) been appreciated. This find was a sensation. And I was rich 🙂

OK, friends, the truth: I live in an apartment, and the attic in the house I live in has been converted into flats decades ago. But there is a suspended ceiling in my hall, and it’s sure crammed with stuff like suitcases, a few of my childhood stuffed animals, fabric rolls – and dust and cobwebs 😉 My grandfather has also never talked about a painted (or any other) treasure hidden somewhere, but he loved to paint in oil, a passion (and talent) that he’d passed on to my dad. And while I’ve always preferred to draw (before I re-discovered the joy of photography), I do love eggplant 🙂 When I saw this cute, small eggplant with its adorable "nose" last Saturday at the weekend market, I knew I had to take a photo of it before turning it into a delicious meal.

I have seen lovely portraits photographed to resemble the style of Rembrandt, Vermeer, Rubens here on Flickr, and thought I’d try an aubergine "portrait" in that style, and not to forget the magnificent Giuseppe Arcimboldo when it comes to "vegetable people", of course ;). Ingredients used were: juniper berries and pins with a green head, a blue napkin with a floral pattern / white lace doily as mantle and renaissance collar; the brooch is borrowed from my mom, it belonged to my grandmother; grape on fondue fork as sceptre; the small crown (for all over scale: it’s 2,2 cm / 0,86 inches high) used to be a pencil’s end cap, and I’d only bought the pencil because of the crown (at the museum shop of the German Historical Museum). As light I used my DIY soft box, placed on the right, and used a piece of golden coated cardboard (from a cookie box) as a handheld reflector on the left. Processed in DXO, Viveza, Color Efex, and ON1 2020 for the textures (Raw Hide, Brocade Black, Canvas) which I’ve only applied to the background.

Happy Sliders Sunday, Everyone!
P.S. The image is no art forgery, I had it checked at my greengrocer’s 😉

Die Gemüsekönigin

Beim Aufräumen des Dachbodens unseres alten Familienanwesens – einer Tätigkeit, der ich nur sehr ungern nachgehe, weil der Dachboden düster, staubig und voller Spinnweben (und Spinnen!) ist und ich jedes Mal, wenn die alten, ausgetretenen Dielen knarren, einen Riesenschreck bekomme, weil die Schatten dann auf einmal zum Leben zu erwachen scheinen – machte ich eine Entdeckung, die mich meine Furcht vor der Dunkelheit mit einem Schlag vergessen ließ.

In einer der finsteren Ecken entdeckte ich ein rechteckiges Etwas, umhüllt von dicken Lagen alten Stoffs, etwas, das mir nie zuvor aufgefallen war. Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass ich meinen Großvater manchmal von einem "gemalten Schatz" sprechen gehört hatte, als ich noch klein war. Diese Information war offensichtlich nicht für meine Ohren bestimmt, denn jedes Mal, wenn mein Großvater mich beim Lauschen erwischte, verstummte er und legte den Zeigefinger auf den Mund, "Psssst!", und schüttelte den Kopf dabei. Konnte dieses rechteckige Etwas etwa besagter "gemalter Schatz" sein? Die Form zumindest stimmte. Ich beschloss, das Familiengeheimnis endlich zu lüften. Vorsichtig holte ich das große Paket aus der Ecke hervor. Mit zittrigen Händen begann ich, die vielen Knoten der dicken Schnur, die die Stoffverpackung zusammenhielt, zu lösen. An manchen Stellen war die Schnur schon so brüchig, dass sie unter meinen Fingern zerbröselte, an anderer Stelle aber war die Schnur noch so robust und die Knoten so fest gezogen, dass ich sie kaum aufbekam.

Als ich nach einer Weile endlich die dicken Stoffschichten entfernen konnte, traute ich meinen Augen kaum: Das musste es sein, das Gemälde, um das mein Großvater so ein Geheimnis gemacht hatte. Und auf einmal verstand ich auch, warum. Der Malstil und die Signatur kamen mir irgendwie noch aus dem Kunstunterricht bekannt vor und das Bild wirkte auch so farbenfroh und frisch, als sei es gerade erst gemalt worden, dennoch war es offensichtlich sehr alt – das konnte doch nur von…

Vorsichtig trug ich das Bild die enge Treppe hinunter zum Wohnzimmer und schaltete meinen Computer ein. Nach einer kurzen Recherche fand ich meine Vermutung bestätigt. "Donnerwetter!", rief ich, denn was ich da vor mir hatte, war das in der Kunstwelt schon lange unrettbar veschollen geglaubte, einzige Portrait von Aubrey Gina Melanzane I., der Königin des Solanum-Reichs, gemalt von der berühmten Listada de Gandia, der einzigen "Alten Meisterin" unter Männern, die es schon zu ihrer Zeit – einer Zeit, in der Künstlerinnen weder akzeptiert waren noch echte Anerkennung erfuhren – zu Ruhm gebracht hatte. Dieser Fund war eine Sensation. Und ich war reich 🙂

Na gut, ich habe hier ziemlich geflunkert, denn wie Ihr Euch denken könnt, gibt es weder ein Familienanwesen noch einen verwunschenen Dachboden. Nur den Hängeboden im Flur, auf dem sich zwar allerhand Krams befindet, bestimmt auch jede Menge Spinnweben, aber garantiert keine wertvollen Gemälde – denn das wüsste ich 😉 Mein Opa hat auch nie von einem "gemalten" oder irgendeinem anderen Schatz gesprochen, wohl aber malte er gern mit Ölfarben, eine Leidenschaft (und das Talent dafür), die er an meinen Vater weitergegeben hatte. Ich habe auch immer gerne gezeichnet (zumindest bis ich meine Freude an der Fotografie wiederentdeckt hatte) – vor allem aber mag ich Aubergine 🙂 Und als ich dieses hübsche, kleine Exemplar mit der süßen Nase letzten Samstag bei mir auf dem Wochenmarkt entdeckt hatte, wusste ich nicht nur: "Das ist meine!", sondern auch, dass ich vor der Weiterverarbeitung zu einer leckeren Speise erst einmal ein Foto von ihr machen würde.

Die Zutaten hier waren: zwei Wacholderbeeren und Stecknadeln mit grünen Köpfen, eine royalblaue Serviette mit barock-floralem Muster, eine weißes Spitzendeckchen; die Brosche habe ich mir von meiner Mutter geliehen, sie gehörte meiner Großmutter. Und zu guter Letzt die kleine Krone (als Maßstab/zum Größenvergleich: Sie ist 2,2 cm hoch), die das Endstück eines Bleistifts war, den ich nur ihretwegen mal im Museumsshop des Deutschen Historischen Museums gekauft hatte; sie stellt wohl eine Hohenzollernkrone dar, was aber nicht sein kann, wissen wir doch, dass dies die Krone derer von Solanum ist 😉

Habt eine schöne Woche, liebe Flickr-Freunde. Und: Das Bild ist echt, ich habe es bei meinem Gemüsehändler überprüfen lassen 🙂

Posted by Silke Klimesch on 2021-10-03 14:02:09

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